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Bildtext: Der ANAKIS 3 behält die Stärken seiner Vorgänger, bietet aber eine bessere Flugkontrolle und höhere Homogenität.

 

 

Strukturelle Beschreibung:

Beim ANAKIS 3 findet sich das Erfolgsrezept für alle SKY-Gleitschirme: Eine 3D-Eintrittskante, das Fehlen von Nylonstäbchen und ein reduziertes Gewicht.

 

Die Neuberechnung der 3D-Eintrittskante basiert auf der Optimierung des Materialschnittes, damit er bestmöglich funktioniert. Statt der heute so häufig benutzten Stäbchen findet sich ein Aufbau aus mylarbeschichtetem Material, verstärkt durch eine Hypalon-Membran mit Schutzbeschichtung. Die liebevolle Verarbeitung erkennt man bei einem Blick auf die exakten Übergänge der Diagonalzellen.

 

Wie immer nutzt SKY ummanteltes Dyneema für alle Leinen: Liros PPSL für Hauptleinen und Edelrid Tarax für die Galerie – also eine Aufhängung über 2 Stockwerke und 4 Leinenebenen. 

 

Die einfachen 20 mm schmalen Tragegurte sind angenehm. Die Leinen sind in rostfreien Schraubgliedern eingehängt und werden von weichen Ummantelungen geschützt und die Bremsgriffe profitieren von ihren Wirbeln, die ein Verdrehen verhindern.

 

Der Beschleunigerweg beträgt insgesamt 16 Zentimeter und verändert sich in seiner Charakteristik: Auf den letzten Zentimetern ist mehr Kraft erforderlich, da in diesem Bereich ohne Umlenkung gearbeitet wird.

 

Aufziehen und Groundhandling:

Der ANAKIS eignet sich absolut perfekt für Startmanöver. Sogar ohne Wind füllt sich die Kappe verlässlich, das Fehlen von Nylonstäbchen (sonst gerne als hilfreich in der Füllphase bezeichnet) fällt nicht auf. Bei windigen Bedingungen bleibt der ANAKIS sehr ruhig – also ob die Windgeschwindigkeit wenig Bedeutung hätte. Ich kann mir viele Piloten vorstellen die sich zufrieden die Hände reiben: „Cool, das Groundhandling ist kinderleicht!“ Doch bleiben wir ernsthaft; das Groundhandling bleibt ein wichtiger Faktor in der Weiterentwicklung sicheren Fliegens und ist sowohl am Boden als auch im Flug nicht nur hilfreich, sondern  verhindert auch etwaige Unfälle.

 

Verhalten in außergewöhnlichen Flugbedingungen:

Der Startplatz Planpraz in Chamonix bei starkem Nordwind: Mir gegenüber bläst starker Nordwind den Schnee vom Gipfel des Mont Blanc. Nicht gerade viele Piloten glauben heute an fliegbare Bedingungen, doch der Zauber von Chamonix funktioniert wieder einmal. Keine Thermik um 9.15 Uhr, also nutze ich die Möglichkeit für simulierte Flugsituationen.

 

Frontklapper: Auch wenn das nicht mein morgendliches Lieblingsmanöver ist zwinge ich mich, die Eintrittskante im Flug auf die Bremsebene zu falten und dort zu halten. Der Augenblick des Strömungsabrisses ist ja immer unerfreulich, aber die Rückkehr des Schirmes zum Normalflug bringt mir für den Rest des Tages gute Laune. Alle Piloteninputs werden sanft und weich umgesetzt.

 

Einseitiger Klapper: Auch dieser passiert weich. Der Schirm öffnet ohne Verzögerung auf ganz normale Weise. Im Strömungsabriss studiere ich das Steuerverhalten mit nur einer offenen Seite. Der Schirm bleibt leicht kontrollierbar, das Wegdrehen ist rasch verhindert und der Anakis fliegt einfach weiter.

 

Stall, Twist, Rückwärtsstart: Ihr werdet natürlich einwenden, dass man ein absichtliches Einklappen des Anakis mit viel Kraft provozieren muss. Das stimmt natürlich, trotzdem ist es interessant, das Schirmverhalten am Limit bzw. beim Rückwärtsstart zu beobachten. Ein Tipp an jene, die gerne die Grenzen austesten; probiert den Stall nicht halbherzig aus, ihr riskiert sonst ein brutales Vorschießen! Aber kommen wir zum ANAKIS 3 zurück. Die Flügelenden klappen sauber zurück und deformieren knapp vor dem Rückwärtsflug. Dieses offensichtliche Zeichen ist eine gute Warnung!

 

Spirale: Der Schirm kommt leicht auf Sinkraten von bis zu 10 m/sec., doch um die Eintrittskante zum Boden schauen zu lassen muss weit nachgezogen werden. Zum Ausleiten der Steilspirale ist aktives Eingreifen des Piloten nötig.

 

Insgesamt sind keine Fehler zu finden. Der ANAKIS 3 ist ein mit EN A mustergeprüfter Schirm – aber einer, der mit über 50 km/h fliegt!

 

In der Thermik: Die thermische Aktivität legt zu, während sich der Nordwind im Startbereich abschwächt; in höheren Lagen ist er immer noch stark. Die Thermikschläuche sind eng und bockig und erfordern ein ständiges Verändern der Kurvenradien um das Steigen zu optimieren. Der ANAKIS 3 zeigt hier alle seine Talente indem er präzises und variantenreiches Handling beweist. Das ist extrem angenehm! Oft braucht man ein wenig Zeit, sich an einen bestimmten Schirm zu gewöhnen, doch mit dem ANAKIS 3 ist man sofort und intuitiv vertraut.

 

Der Schirm informiert über die Art der Luftmasse, doch das geschieht ohne Hektik. Der Pilot kann einfach die Präzision der Schirmreaktionen spüren, während das Schluckvermögen und die Balance des Schirms die Unzulänglichkeiten der Luft auszugleichen scheint. Ein bisschen, wie wenn man auf einer steinigen Straße mit super-effizienten Stoßdämpfern unterwegs ist.

 

Soaring: Sobald ich die windverblasene Wolkenuntergrenze erreicht habe, versuche ich, näher am Berg zu soaren und finde einen Mix aus Aufwind und einer Windscherung aus der Gegenrichtung – nicht der richtige Moment, um Fotos zu machen! Doch sogar in diesen Bedingungen bleibt das Fliegen eine Freude, weil wir einmal mehr einfach dorthin fliegen können, wohin wir wollen. Kleine Kursabweichungen können über das Gurtzeug erfolgen und wenn größere Eingriffe nötig werden reichen wenige Zentimeter an Steuerweg, um den Kurs zu halten. Diese Fähigkeit, Piloteninput sofort umzusetzen, verstärkt das Sicherheitsgefühl, das der Schirm durch sein Schluckvermögen vermittelt.

Sogar in turbulenten Bedingungen kann man den Schirm einfach fliegen lassen. Dieser Gleitschirm bietet echte Flugleistung in seiner Klasse.

 

Bildtext: Schirmdeformation vor dem Stall.

 

Gleiten und Beschleunigen: Ich halte mich sonst nicht oft damit auf, das Verhalten eines beschleunigten Schirmes zu beschreiben, doch beim ANAKIS 3 ist das interessant. Denn durch seinen exzellenten Widerstand gegen Turbulenzen ist der erste Teil des Beschleunigerweges häufig nutzbar. In dieser Konfiguration gewinnt man weitere 5 km/h bei minimaler Verschlechterung der Gleitzahl. Der Einsatz des Beschleunigers ist dank doppelter Umlenkung erst einfach; braucht man mehr Tempo, so erhöht sich auf den letzten Zentimetern bei dann nur noch einfacher Umlenkung der Trittwiderstand. Hier heisst es dann aufpassen! Wir fliegen mit etwas mehr als 50 km/h dahin. Natürlich bleiben die Schirmreaktionen auch voll beschleunigt innerhalb der EN A Norm, etwas Vorsicht schadet aber nicht.

 

Fazit:

Der ANAKIS 3 richtet sich an alle Piloten, die auf Sicherheit und genussvolles Fliegen bestehen. Vorm Groundhandling über das Thermikfliegen bietet der Schirm exzellente Leistung, fliegt dorthin, wohin der Pilot will, ist präzise und spaßig zu fliegen und bietet dabei beste passive Sicherheit. Seine hohe Endgeschwindigkeit macht ihn zu einer Ausnahme in der Klasse EN A. Er wird seine Piloten begeistern und befriedigen!

 

Stärken:

  • Einfachheit
  • Manövrierbarkeit
  • Hohe Fluggeschwindigkeit und großer Flugspaß

Schwächen:

  • Keine im Klassenvergleich

2015. “SKY PARAGLIDERS ANAKIS 3“, Essai 3, in Parapente Mag, 159/ page 47-49. Société d´Edition Actions et de Loisirs, Saint-Cloud.

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